Der Westwall - Siegfriedlinie
Der Westwall ist ebenfalls unter dem Namen Siegfriedlinie bekannt und erstreckt sich über eine Länge von 630 Kilometern. Das militärische Verteidigungssystem sollte die westliche Grenze des Deutschen Reichs schützen. Mehr als 18.000 Bunker, Stollen, Panzersperren und Verteidigungsgräben wurden entlang dieser Linie angelegt. Der Westwall erstreckte sich von Kleve am unteren Niederrhein an der deutsch-niederländischen Grenze, bis zur Gemeinde Grenzach-Wyhlen im Landkreis Lörrach (Baden-Württemberg).
Die Bunker des Westwalls waren sogenannte Regelbauten wie etwa die der Neckar-Enz-Stellung. Durch die vorab am Reißbrett konstruierten Regelbauten konnten innerhalb kürzester Zeit tausende Bunker gefertigt werden. So erstreckte sich die Bauzeit nur über vier Jahre von 1936 bis 1940. Nach dem Westfeldzug wurde der weitere Ausbau schließlich eingestellt. Viele der nun bereits über 80 Jahre alten Bauwerke haben die Zeit bis zum heutigen Tag überlebt. Besonders interessant sind die Stollen des Westwalls. In all den Jahren der Kriegsstille, entstanden in den Stollen kleine Kunstwerke.
Der einst graue und kalte Beton kann dem eindringenden Wasser nicht mehr standhalten. Das Wasser durchdringt die verschiedenen Gesteinsschichten über der Betondecke und löst feinste Farbpigmente. Die Pigmente gelangen mit dem Wasser durch den porösen Beton. Beim durchdringen des Betons wird ebenso Kalk gelöst. Schließlich tropft das kalkhaltige Wasser mit den Pigmenten von der Betondecke und es entstehen wunderbare Stalaktiten und Versinterungen in den verschiedensten Farben. Gleichermaßen interessant ist der bergbauliche Stollenvortrieb, welcher in vielen Anlagen zu sehen ist. Die sogenannten Pionierstollen befinden sich im Rohbau und zeigen das Gestein hinter dem grauen Beton. Mit nur einem Schritt wechselt man vom Bunkerbau in den Bergbau.
Einige der Stollen wurden in jüngeren Epochen von alliierten Truppen nachgenutzt. So kann es vorkommen, dass man sich Anfangs durch einen modernisierten Stollen bewegt. An der Decke neue Lüftungsleitungen und ein glatter Fußboden. Am Ende des Gangs steigt man durch ein kleines Loch in der Wand und steht im original ausgebauten Stollen voller Tropfsteine. Einige Meter weiter, wird die Grenze von Beton in Naturgestein überschritten.
Die Stollen des Westwalls können also genauso vielseitig sein wie eine Grube, auch wenn sie in der Ausdehnung einem Bergwerk unterlegen sind.
Der Westwall dokumentiert in ansprechenden Fotos
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Trümmer Lümmler sagte MehrDanke, ja zumindest einen großen Teil. Glück Auf!
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SP sagte MehrBeeindruckend! Ihr scheint ja so ziemlich alles dieser schönen Grube befahren haben. Sehr schöne...
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Trümmer Lümmler sagte MehrSende mir bitte eine E-Mail oder nutze das Kontaktformular. Ich bin nicht auf Bunker NRW. Glück Auf
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