Heute möchte ich euch ein interessantes Buch/Broschüre vorstellen, dieses beschäftigt sich mit dem Sonderwaffenlager Linda/Stolzenhain und trägt den Titel „Das unbekannte Geheimnis – Über das Atomwaffenlager Linda/Stolzenhain“. Das Buch/Broschüre wurde von Dr. Reiner Hellig und Dietmar Steinecker geschrieben und ist eine Selbstpublikation und für die private Nutzung zugelassen. Einige werden sich schon fragen, wieso ich es Buch/Broschüre nenne? Ganz einfach, die Autoren und ein Zeitungsartikel nennen es durch seinen Einband Broschüre, aber für mich ist der Einband das Einzige, was auf eine Broschüre hinweist. Auf 160 Seiten findet sich ein gutes Zusammenspiel von Bild und Text rund um das Atomwaffenlager Linda/Stolzenhain. Dies ist schon dreimal so viel, wie es von einer Broschüre an maximal Seiten vorausgesetzt wird.
Auch besteht hier mehr als ein aktuelles Interesse wie bei einer Gebrauchsanweisung, dies ist eine sehr interessante geschichtliche Arbeit mit vielen Zeitzeugenaussagen und historischen Fotos.
Es dreht sich hier nicht allein um die Bunker, sondern ebenso um einen weiteren wichtigen Aspekt, nämlich das Leben im Lager. Durch die umfangreichen Zeitzeugenaussagen bekommt der Leser einen guten Einblick in das Leben, welches sich hinter Elektrozäunen und Stacheldraht abspielte. Es werden Themen behandelt wie Standort, Projektplanung, Bauausführung, die verschiedenen Bereiche im Detail, das Hauptquartier der militärischen Einheit, der Fahrzeugpark, das Soldaten und Offiziersheim, die einzelnen Gebäude und Außenanlagen, das Leben der Menschen im Lager und vieles mehr.
Ich muss ganz offen zugeben, dass ich selbst nicht die große Leseratte bin und so manche schwere Lektüre lieber einstauben lasse, aber hier sind die Texte verständlich geschrieben und lesen sich flüssig. Besonders stolz bin ich natürlich auch, dass ein paar meiner eigenen Bilder aus dem Jahr 2000 mit in das Buch eingeflossen sind, aber auch das weitere Bildmaterial ist von größter Bedeutung und gibt einzigartige Einblicke.
Soweit ich weiß, gibt es bisher noch keinen offiziellen Vertriebsweg für diese Publikation, sobald dies aber der Fall ist, werde ich diesen Blogeintrag um eine Weiterleitung erweitern. Von einer Veröffentlichung der Kontaktdaten möchte ich an dieser Stelle absehen.
Update: Das Buch findet sich nun auch im Handel. Als Beispiel wäre die Bücherkammer zu nennen.
In der ehemaligen DDR gab es zwei dieser baugleiche Anlagen, die eine ist die hier behandelte Anlage “Linda” und die Zweite ist “Fichte”. Auch zu Fichte/Lychen II ist ein Buch im Handel erhältlich und heißt – Tarnname “Fichte” von Volker Eckart und Uwe Feldmann.