Der untertägige Grubenbetrieb der Roteisensteingrube Wald-Prinz ist seit Dezember 1966 eingestellt. Lediglich die Aufbereitungsanlage blieb bis März 1983 in Betrieb und verarbeitete das Eisenerz der Grube Fortuna bis zu dessen Stilllegung im Jahr 1982. Das stählerne Fördergerüst kam im Jahr 1951 von der stillgelegten Grube Würgengel. Der Förderturm brachte bis zur Schließung der Grube die Erze von der 23m, 50m und 75m-Sohle zu Tage.
Das Gelände der Grube war die letzten Jahre größtenteils sich selbst überlassen. In letzter Zeit passiert wieder etwas. Scheinbar achten die Bewohner nun etwas auf das Gelände. Das Maschinenhaus ist aufgeräumt und neue Zäune wurden errichtet. Schafe kümmern sich um die Freiflächen und Zufahrten werden gepflegt. Dennoch hat das Gelände mit starkem Bewuchs zu kämpfen.
Die nächsten Bilder zeigen die Grubengebäude im 1958 und im Jahr 2020. Die markante Hausecke ist heute völlig verwachsen, allerdings lassen sich markante Punkte wie Fenster und Fensterläden gut erkennen. Wer genau hinschaut, kann sogar die Lampe an der Hausecke finden.
Aus der Ferne ist das Gelände kaum noch zu erkennen, lediglich ein paar Dächer wie das des Fördergerüsts überragen die Bäume.
Während die Außenanlage vom Grün der Pflanzen umschlungen wird, zeigt sich das Innere der Aufbereitung in einem Gewand von Terrakotta Rot. In allen Räumlichkeiten der Erzaufbereitung hat sich der Staub des Roteisengesteins niedergelegt. Anfallende Abwässer der Aufbereitung wurden in drei Schlammteichen gesammelt und zur Gewinnung von rotem Färbemittel genutzt. Die Aufbereitungsanlage ist zum Großteil erhalten geblieben und die betrieblichen Abläufe lassen sich gut nachverfolgen. Die Erzbahn, welche das aufbereitete Erz in Richtung Verladestation transportierte, wurde beinahe komplett zurückgebaut. Lediglich der etwa 850 Meter talabwärts liegende Zwischenbunker, welcher bis 1941 auch Verladestation der ankommenden Seilbahn der Grube Eppstein war, ist noch vorhanden. Nach der Schließung der Grube Eppstein wurde die Verladestation der über 7 Kilometer langen Seilbahn als Zwischenbunker für die Grube Wald-Prinz umfunktioniert.
Dazu werden noch Bilder und eine textliche Erweiterung folgen.
Der heutige Wasserlösestollen der Grube wurde bis etwa 1905 als Förderstollen genutzt. Der 1839 aufgefahrene Stollen erreichte bis 1873 eine Länge von über 400 Metern. Allerdings wurde der Stollen viel zu tief angesetzt, was bei der späteren Möglichkeit der Bahnverladung problematisch war. Über den zu tief liegenden Stollen war lediglich die Schiffsverladung möglich und so wurde ab 1907 der neue “Tiefe Stollen” aufgefahren. Zugegeben, der Name “Tiefer Stollen” ist hier etwas irreführend, da dieser in der Nähe der deutlich höher gelegenen Tagesanlage seinen Stollenmund hat.
Ein Bild des Stollenmunds “Tiefer Stollen” von 1952. Zu dieser Zeit stand bereits das neue Fördergerüst, welches wie schon erwähnt, von der Grube Würgengel kam. Als Vergleich ein Bild aus dem Jahr 2020 wo es nur noch möglich war, den Endstein zu fotografieren, da das Mundloch vollkommen zugewachsen ist.
Seit 2013 dient die Grube mittels einer Tiefbohrung der Wasserversorgung für die Stadt Weilburg.