Grube Siebenschläfer

Dieser Eisenerzgang erstreckt sich über 400 Meter durch das ehemalige Bergbaugebiet und war der wichtigste Gang im Revier.

Das Eisenerz des bis zu 4 Meter mächtigen Ganges wurde über 5 Stollen und mehrere Schächte zu Tage gefördert. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts fanden die ersten bergbaulichen Arbeiten statt und dauerten weit bis ins 19. Jahrhundert an. Nach Erliegen der Arbeiten verfielen die alten Grubenbaue.

Zwischenzeitlich bemühte sich ein ansässiger Verein um die Grube. Öffnete die alten Stollenmünder, erkundete die Grube und baute zum Teil Handläufe ein. Inzwischen scheint es so, als hätten sie das Feld geräumt und die Grube sich selbst überlassen.
Die Mundlöcher sind notdürftig mit Folie abgedeckt. Der Witterung kann diese kaum etwas entgegensetzen. Die Folie löst sich Stück für Stück auf und verschmutzt den Wald. Wasser von den umliegenden Hängen löst das Erdreich und Gestein heraus. So setzen sich die Mundlöcher langsam zu und verschwinden abermals unter der Vegetation.

Doch eine Horde kleiner Fellnasen kennt die versteckten Schlupflöcher und nutzt diese als Quartier und Jagdplatz. Einige von ihnen nutzen die Stollen und Schächte derweil wie einen riesigen Spielplatz. Sie machen sich einen Spaß daraus, die tiefen Schächte im Kreis herunterzurennen.

Die Rede ist von Siebenschläfern, welche den ausgeerzten Gang für sich entdeckt haben. Sie quartieren sich in Nischen und Vorsprüngen ein. Besonders beliebt sind die Schächte. Diese bieten einen hervorragenden Schutz gegen Fressfeinde. Bei völliger Dunkelheit erreichen die Siebenschläfer problemlos ihre Nester. In verblüffender Leichtigkeit erklimmen sie die Stöße.

[Siebenschläfer]

Sie zeigten sich sehr zutraulich und neugierig. Folgten uns und unseren Lichtkegeln auf Schritt und Tritt. Bis auf wenige Zentimeter konnten wir uns ihnen nähern. Es war allerdings nicht möglich, sie zu zählen. Immer wieder verschwanden sie im losen Gestein und kamen an anderer Stelle wieder zum Vorschein. Wir liefen den Stollen entlang und sie folgten uns auf Kopfhöhe am Stoß. Es machte den Eindruck, als nutzten sie unsere Lichtkegel. Bei unserem Abseilen traten sie durch ihre wilde Schachtrennerei immer wieder Steinchen los. Es schien ihnen Spaß zu machen, uns in den Schacht hinab und nach draußen zu folgen. Bei unserer Ausfahrt war es schon mitten in der Nacht und überall im Wald ertönten ihre Pfiffe. Wie einst die Bergleute haben Sie das gesamte Waldgebiet als ihr Revier auserkoren.

Album „Grube Siebenschläfer“ erstellt am 02.11.2020 von Trümmer Lümmler
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