Ab März 1945 konnten die ersten Menschen in diesem Werkluftschutzstollen Schutz suchen. In den letzten 4 Kriegsmonaten ertönten die Sirenen 95 Mal. Das schrille Heulen der Sirenen verbreitete die Nachricht des Fliegeralarms, bevor die alliierten Bomber ihre tödliche Fracht abwarfen.
Der Werkluftschutzstollen im Detail
Am 17. April 1945 flogen alliierte Fliegerverbände ihren schwersten Angriff auf die Universitätsstadt. An diesem Tag drängten sich sicherlich viele Menschen vor dem Eingang zum Luftschutzstollen am Hangfuß.
Im Stollen fanden etwa 280 Personen Platz. An einer Wand standen Bänke aus Holz und die gegenüberliegende Seite blieb zum Laufen frei. Für jede Person war eine Sitzfläche von 50 cm vorgesehen. Dies ist wirklich nicht viel. In meinem Fall bliebe nur 5 cm Platz zu jeder Seite. Du kannst dies gern mal bei dir messen.
Der Stollenausbau erfolgte mit Betonfertigteilen, welche das Erdreich und Gestein trugen. Der Stollenquerschnitt bot eine Höhe von 2,20 Metern und eine Breite von 1,6 Meter. Die Auffahrung begann Ende 1944 oder Anfang 1945. In dieser Zeit trieb man bergmännisch eine Streckenlänge von 140 Meter in den Berg.
Als Werkluftschutzstollen wurde er vom Bauhauspionier Karl Wägenbaur geplant und diente den Arbeitern der Firma Himmelwerk (Elektromotoren) als Luftschutzstollen. Aber auch Anwohner transportierten Mergel und Kies aus dem Stollen und sicherten sich so einen der begehrten Schutzplätze. Mit etwa 16 Meter Überdeckung bot dieser Luftschutzstollen in der damaligen Zeit einen sicheren Platz vor den herabfallenden Bomben der feindlichen Fliegerverbände.
Dennoch war es kein Vergnügen hier Platz zunehmen und nicht zu wissen, was und wer noch da sein wird, wenn man den Luftschutzstollen wieder verlassen würde.
Die Sache mit dem Müll
Einige scheinen sich den Spruch „trenne niemals Müll, denn er hat nur eine Silbe“ zu sehr zu Herzen genommen zu haben. Wobei das Herz oder der Verstand bei dem Verhalten nicht anwesend war. Leider mussten wir Unmengen an Müll zusammenräumen. In kürzester Zeit füllten sich 4 Müllsäcke, welche wir dann mit nach draußen genommen haben.
#keinUTdreck