Wegweiser und Warnschilder für den bergbaulichen Betriebsablauf
In diesem Album möchte ich einige Schilder und Tafeln im Altbergbau zeigen, die mir in den vergangenen Jahren ins Auge gestochen sind. Viele der Schilder oder Tafeln erläutern den Grubenbetrieb, wie er einst stattgefunden hat.
Wieder andere weisen einfach nur den Weg oder benennen Grubenabschnitte. Alle sollten einst dem Bergmann vor Gefahren warnen oder anderweitig informieren. Viele Schilder wurden aus Holz in Handarbeit gefertigt und beschriftet.
Leider ist das Schicksal der Holzschilder schon klar. Durch die ständige Feuchtigkeit und Schimmelgefahr werden diese nicht auf ewig erhalten bleiben. Daher versuche ich immer, alle Schilder und Tafeln zu fotografieren, auch wenn es nur mit dem Handy ist.
Die modernen Kunststoffschilder werden länger überdauern. Allerdings verlieren dies ihre Weichmacher und dies macht sie brüchig. Rostet nun der Nagel ab, der das Schild hält, so fällt es runter und wird leichter zerbrechen.
Deswegen empfinde ich es als wichtig, so viele Schilder wie möglich zu dokumentieren.
Gedingezeichen
Neben den modernen Schildern und Tafeln wären noch Gedingezeichen zu nennen.
Gedingezeichen im Altbergbau sind Markierungen, die früher in Bergwerken verwendet wurden, um bestimmte Informationen zu kennzeichnen. Sie dienten hauptsächlich dazu, die Leistungsanforderungen und Arbeitsfortschritte der Bergleute zu dokumentieren und zu kontrollieren.
Im historischen Bergbau, besonders im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bergbau, war das „Gedinge“ ein vertraglich festgelegter Leistungslohn für Bergleute. Dabei handelte es sich um eine Vereinbarung zwischen den Bergleuten und den Grubenbetreibern darüber, wie viel Erz oder Gestein die Bergleute in einem bestimmten Zeitraum abbauen mussten, um einen bestimmten Lohn zu erhalten. Diese Vereinbarung wurde als „Gedingevertrag“ bezeichnet.
Die Gedingezeichen waren Symbole oder Zeichen, die in den Stollen oder an den Abbaustellen angebracht wurden, um anzuzeigen, wie viel bereits abgebaut worden war und ob die vereinbarte Leistung erreicht wurde. Diese Zeichen konnten zum Beispiel Linien, Kreuze oder andere Symbole sein, die in die Wände der Stollen eingeritzt oder auf andere Weise angebracht wurden. Sie halfen den Steigern (Aufsehern), den Fortschritt der Arbeit zu überwachen und die erbrachte Leistung der Bergleute zu kontrollieren.
Thomas Witzke hat die Zeichen der Bergleute sehr umfangreich dokumentiert und auf seiner Seite www.tw.strahlen.org veröffentlicht und erklärt.