Das Hilfskrankenhaus in Gunzenhausen ist heute nicht nur das letzte nahezu vollständig eingerichtete Hilfskrankenhaus in Deutschland, es war seiner Zeit auch das erste von 44 Hilfskrankenhäusern in Bayern.
Das Bunkerkrankenhaus gehörte zu zwei weiteren Hilfskrankenhäusern in der Stadt Gunzenhausen und weiteren 217 in ganz Westdeutschland. Die drei Hilfskrankenhäuser waren den Kliniken Nürnberg, Fürth und Ansbach unterteilt. Während das hier gezeigte Bunkerkrankenhaus voll geschützt war und über einen ABC-Schutz verfügte, so waren die zwei anderen Anlagen nur teilgeschützt. Diese wurden bereits in den 1990er-Jahren aufgelöst. Der Bau der drei Anlagen in Gunzenhausen erfolgte von 1963 bis 1965 mitten im Kalten Krieg.
Wäre es zu einem Atomschlag auf eine nahe gelegene Großstadt gekommen, hätte man Patienten aus den oben genannten Kliniken nach Gunzenhausen verlegt. Gunzenhausen selbst war weit genug von Ballungszentren und wichtiger Industrie entfernt, um nicht selbst zum Ziel größer Angriffe oder Atomschläge zu werden.
Auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern sollten 600 Personen Schutz vor Atom-, Bio- und Chemiewaffen finden. Eine 60 Zentimeter dicke Stahlbetonhülle mit Bleischutz und 5 Meter Erdüberdeckung sorgte für ausreichend Schutz gegen radioaktive Strahlung. Die Atemluft wäre von Grobsandfiltern vorgefiltert und gekühlt worden, während die nachfolgenden ABC-Filter die Atemluft von schädlichen Stoffen befreit hätte. Unter anderem würden diese Maßnahmen 427 Patientinnen und 159 Mitarbeiterinnen weitere 14 Tage das Überleben sichern.
Endlose 14 Tage der Ungewissheit. Eine Zeit, in der niemand hätte erahnen können, wie es um all das steht was zurückbleiben musste. Was oder wer wäre noch da? Wozu die 14 Tagen überleben, wenn eine atomare Feuerwalze ganz Westeuropa überrollt.
Hunderte Fragen, die sich die Menschen unter der Erde jede Minute stellen. Tausende Gedanken und Sehnsüchte, gefangen in Blei und Stahlbeton ohne Hoffnung.
Wenn du das Bunkerkrankenhaus selbst besuchen möchtest, kannst du dies HIER tun.
Sieht unfassbar gut erhalten aus, wie bist du dort rein gekommen?
Hallo Leo,
google doch mal nach dem Hilfskrankenhaus Gunzenhausen. Dort werden Führungen angeboten, das ist auch der Grund für den guten Zustand der Anlage.
Glück Auf