Viele Luckenwalder laufen oder fahren täglich auf dem Weg zur Arbeit an diesem mächtigen Betonbau vorbei, doch nur wenige hatten bisher die Chance, einen Blick ins Innere zu werfen. Auch im Netz ist nur wenig über diese Anlage und ihre Nutzungsgeschichte zu finden. Einigen Luckenwaldern ist der Bunker ein Dorn im Auge und stellten schon Anträge für den Abriss des Bunkers. Allerdings ist dies zum Glück nicht möglich, da er unter Denkmalschutz steht. Wie ich finde, vollkommen zu Recht. Er gehört zu Luckenwalde, auch wenn er keine Schönheit ist. In Zeiten von knappen Kassen ist der Bunker schon seit Jahren sich selbst überlassen und trotz des massiven Stahlbetons nagt der Zahn der Zeit auch an diesem Bauwerk.
Die Netzersatzanlage wurde bereits im Jahr 2012 entfernt und verschrottet, Grund dafür war wohl, dass es ein Verletzungsrisiko bei öffentlichen Besichtigungen darstellte. Meiner Meinung nach hätte es eine simple Absperrung in Form einer Kette auch getan, gerade bei einem denkmalgeschützten Gebäude. Diesen kleinen Raum hätte man auch gut hinter einer Absperrung betrachten können.
Der Luftschutzbunker liegt mitten im Herzen von Luckenwalde neben der Friedrich-Ebert-Schule (früher: Hindenburg-Schule) und wurde 1944 erbaut. Seine ungewöhnliche Bauart des Typs Salzgitter, fernab jeder Raffinerie, dürfte darin zu suchen sein, dass der Baustab der Mineralölbaugesellschaft in die nebenan liegende Schule verlagert worden war. Dieser Baustab war u. a. mit Untertage-Verlagerungen von Raffineriewerken im Rahmen des Geilenbergprogramms befasst. Bis zu seiner Verlagerung nach Luckenwalde war die Mineralölbaugesellschaft in der Belle-Alliance-Straße 7–10 in Berlin-Kreuzberg beheimatet.
„Salzgitterbunker (der Typen I und II mit Spannweiten von 3,23 m beim Typ I bzw. 4,00 m beim Typ II, in „eisenarmer“ Bauweise und mit Deckenstärken von 2,50 m versehen) wurden üblicherweise im Rahmen des Geilenbergprogramms erstellt.“
Als damals Dresdner habe ich Anfang der 70-iger Jahre einen Ringerwettkampf im Bunker mitgemacht. Hierzu war der Raum mit Matten ausgelegt. Für uns war die Lokation etwas ungewöhnlich. Gruss Rene
Hallo Rene,
da muss ich dir recht geben, das ist wirklich ein interessanter Austragungsort für einen Wettkampf. Heute ist das bei dem vielen Wasser nicht mehr möglich. Gibt es davon vielleicht noch alte Fotos?
Glück Auf und Grüße