Der Bergbau am Nebelkopf reicht vermutlich auf das 11. Jahrhundert zurück wie Abbauspuren belegen. Erstmals wurde das Revier im Jahr 1312 urkundlich erwähnt. Doch diese Urkunde ist im Laufe der Zeit verschollen. Die verschollene Urkunde findet aber wiederum Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahr 1753. Im Revier fand lohnender Bergbau auf Silbererze statt.
Bis heute finden sich eingefallene Stollen oder Schächte, sowie Verhaue und Halden. Nur wenige sind teilweise befahrbar, lassen aber erahnen wie alt das Revier ist. In einem fanden sich alte Schleifspuren der händischen Förderung. Die Seile an dessen Enden die Kübel befestigt waren, wurden hier so oft in den Berg hinab gelassen und wieder hinauf gezogen, dass sie bis heute einschneidende Schleifspuren im Gestein hinterließen. Kaum zu übersehende Zeitzeugen die den Kraftakt der Erzförderung längst vergangener Zeiten erahnen lassen.
In der Literatur finden sich Hinweise auf eine untertägige Radstube, welche in das Gestein gehauen wurde. Diese Radstube befand sich über einen Tiefen Treib- und Kunstschacht. Leider ist die Lage dieser Radstube nicht übermittelt und somit nicht mehr auffindbar. Aber sicherlich schlummert diese noch irgendwo im Berg und wartet auf ihre Wiederentdeckung.
Im Dreißigjährigen Krieg(1618-1648) kam der Bergbau im Revier teilweise zum Erliegen. Im Jahr 1929 kam der Bergbau am Nebelkopf dann gänzlich zum Erliegen.
Der Erzgang erstreckt sich auf eine Länge von circa 700 Meter. In seinem Verlauf finden etliche Bergbauspuren. Insgesamt ist das Gelände nur schwer zugänglich. Starker Bewuchs und die relativ steile Hanglage gestalten eine Geländebegehung als schwierig. Ebenso die holzwirtschaftlichen Rodungen tragen ihren Beitrag dazu bei. Doch bietet die wilde Natur im Gangbereich schöne Anblicke, wie bei unserem Besuch.
Der Nebel hing in den Bäumen und verlieh dem Wald etwas Märchenhaftes. Die Schächte, Pingen und Halden tauchte der Herbst in seine volle Farbenpracht. Durch das grüne feuchte Moos schlängelten sich Wildpfade, dessen Ränder mit knallroten Fliegenpilzen gesäumt waren. Im Hintergrund fand eine Treibjagd statt und wildes Hundegebell durchdrang die neblige Stille des Waldes. Es fehlte nur noch die Geräuschkulisse der malochenden Bergmänner, wie sie das Erz mit Schlägel und Eisen aus dem Gestein schlagen.