Einst suchten Abgesandte des NS-Regimes die Grubenbaue auf. Begutachteten die Hohlbaue und deklarierten Teile als bombensicher. Die Kriegsmarine nutzen sie als Lager oder Firmen sollten hier untertägige Produktionsstätten einrichten. Die riesigen und standfesten Thüringer Hohlbaue mit ihrer natürlichen Belüftung waren im 2. Weltkrieg sehr gefragt.
Die Schiefergrube erstreckt sich über fünf Sohlen. Von oben beginnend mit dem Stollen 1 auf 498 m ü. NN, Stollen 2 auf 477 m, Stollen 3 auf 454 m, Stollen 4 auf 424 m und der Stollen 5 auf 400 m. Abgebaut wurde im Thüringer Hohlbauverfahren, wodurch in dieser Dachschiefergrube die enormen Hohlbaue entstanden. Der so gewonnene Schiefer wurde über die Stollen 1-5 mit ihrem 2 x 2 Meter Profil nach Übertage gefördert. Die enormen Halden, die sich aus dem unter- und übertägigen Abbau ansammelten, prägen bis heute das Landschaftsbild. Entlang der Schieferhalden schlängeln sich kleine verträumte Wege durch den Nadelwald. Der Bergbau ist hier noch immer allgegenwärtig.
Die folgenden Bilder zeigen nur einen kleinen Abschnitt der Grube. Bisher fehlte einfach die Zeit, um alles zu erkunden. Und doch zeigen diese sehr interessante Einblicke in die einzelnen Abschnitte. Ab und zu konnte ich schon in anderen Gruben an den Stößen die alten Ketten der Bergmänner entdecken. Ketten an dessen Ende ein Sitzholz befestigt war. Auf diesen saßen die Bergmänner und schlugen die Schieferplatten von den Stößen. In dieser Grube fanden sich allerdings einige dieser Ketten. Die meisten hingen noch an Ort und Stelle. Wieder andere lagen steif und verrostet am Boden.
Doch nagt bereits der Zahn der Zeit an diesen Relikten. Auf älteren Bildern ist zu erkennen, dass die Ketten in früherer Zeit länger waren. Ob diese abgerissen wurden oder einfach abgefallen sind, lässt sich leider nicht sagen. An anderer Stelle steht noch ein Holzgerüst. In diesem Gerüst standen einst Fahrten. Über jene gelangten die Bergmänner auf eine höhergelegene Strecke. Heute steht leider nur noch ein Teil des Gerüsts. Die Fahrten sind komplett zerfallen und große Teile des Gerüsts fehlen ebenfalls. Im Vergleich zu Bildern, die in früherer Zeit entstanden sind, ist der Fortschritt des Verfalls nicht zu übersehen.
Schilder fallen von den Stößen und brechen in zwei. Türstöcke brechen unter der Last ihrer feuchten Kappen zusammen. Kleinere Streckenabschnitte kollabieren und erschweren das weiterkommen. Der Lauf der Geschichte geht weiter und lässt sich nicht aufhalten, allenfalls durch angemessene Gegenmaßnahmen verlangsamen.