Schon aus der Ferne dominiert die riesige Schieferhalde das Landschaftsbild. Am Südhang gelegen beherbergt die schroffe Halde eine Vielzahl von Pflanzen und Reptilien. In den Sommermonaten wärmt sich das dunkle Schiefergestein auf und verhindert so das Wachstum von größeren Pflanzen. Über die Jahrzehnte hat sich so eine einzigartige Flora und Faune gebildet. Moose und Flechten haben sich etabliert und bieten Eidechsen, Schlangen und Insekten einen außergewöhnlichen Lebensraum.
Dem bergbauinteressierten Besucher biete sich ebenso eine einzigartige Kulisse. Mit Moos überwachsene Trockenmauern lassen das Herz höher schlagen. Noch heute finden sich die Fundamente der Spalthütten und wunderschöne Mundlöcher fügen sich in Landschaftsbild ein.
Die schier unendliche Größe lässt erahnen, wie bedeutend der Schieferbruch gewesen sein muss. Seine Blütezeit lag in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, doch war das Bild von damals ein völlig anderes. Wo es jetzt grün blüht, war zu Betriebszeiten eine unabsehbar große Steinwüste. Graue und öde anmutende Hänge, die mit Schiefergestein überzogen waren, dominierten das Bild. Im Sommer muss es auf den Halden unerträglich heiß gewesen sein. Der dunkle Schiefer nahm die Hitze auf und gab sie langsam wieder ab. Die Betriebsgebäude, Spalthütten und Lagerräume boten am Südhang kaum Schutz vor der Hitze. Schattenplätze unter Bäume suchte man vergebens. In der Nacht waren die Temperaturen auf der Halde sicherlich höher als in der restlichen Umgebung.
An den heißen Sommertagen boten die Hohlbaue unter Tage eine willkommene Abkühlung. Der untertägige Abbau wurde stetig vorangetrieben und es entstanden die typischen Thüringer Hohlbaue, wie wir sie aus der gesamten Region kennen.
Die offengelassenen Hohlbaue und Stollen bieten bis zum heutigen Tag einen guten Einblick in den Thüringer Schieferbergbau. Die riesigen Halden mit ihrer Flora und Fauna stellen einen wichtigen und erhaltenswerten Lebensraum dar.
Glück Auf!