Flussspat ist die alte bergmännische Bezeichnung des Minerals Fluorit (CaF2), welches seinen wissenschaftlichen Namen erst Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt.
Auch der Begriff Schwerspat ist eine alte bergmännische Bezeichnung für das Mineral Baryt.
Die seiger einfallenden Spatgänge, wie sie im Schwarzwald sehr häufig vorkommen, faszinieren mich besonders. Oftmals erreichen die abgebauten Erzgänge riesige Höhen. Ein schmaler Gang erstreckt sich hoch in den Berg und oft ist kein Ende zu erkennen. Das vermeintliche Ende versinkt einfach in dunklem Schwarz, ähnlich wie der Horizont am Meer mit dem Himmel verschmilzt.
Besonders interessant wird es, wenn noch alte hölzerne Bühnen vorhanden sind. Oder stehen gelassene Pfeiler den abgebauten Gang verzieren. Diese Pfeiler vermitteln oft den Eindruck, dass sie sich gegen die Stöße stemmen und so versuchen, den Berg auseinander zu halten. An vielen Stellen sind Reste des Flussspats vorhanden. Diese leuchten schon mal funkelnd blau von den Stößen. Sie reflektieren das Licht der Taschenlampen und in Schwarzlicht getaucht, fluoreszieren die Spate in brillanten Farben. Besonders in der Grube Funkelstein war dies der Fall. Riesige Erzgänge welche mit blauen Flussspat behangen sind. Die Gangmächtigkeit konnte im Hauptgang auf 2,5 Meter aufgeschlossen werden. Allein die Seilfahrt durch den fast 60 Meter tiefen ausgeerzten Gang ist faszinierend. In den Stollen finden sich an der Firste glänzende Erzgänge.
Vor Jahrzehnten oder gar vor Jahrhunderten verfolgten die Bergleute diese Gänge und arbeiteten sich so immer tiefer in den Berg hinein. Die Bergmänner bezwungen mit ihren einfachen aber effektiven Werkzeugen jedes Gestein und trieben Schlag um Schlag ihre handgeschlägelten Stollen immer tiefer ins Gebirge. Immer auf der Suche nach Fluss- und Schwerspat. Und war ein Erzgang gefunden, so verfolgten sie ihn mit all Ihrer Schlagkraft.
Seit etlichen Jahren ringt der Mensch Mutter Natur die Spate ab und verarbeitet diese in der Automobilzulieferindustrie in Schalldämmstoffen, Unterbodenschutz, Kunststoffen, Teppichböden und vielem mehr. Aber auch in Produkten des täglichen Bedarfs finden sich diese. Flussspat wird in der chemischen Industrie als Fluorgrundstoff genutzt, welches wiederum in Zahnpasta und Kühlmitteln eingesetzt wird. Zudem wird Flussspat als Fließmittel in der Metallverhüttung oder anderen Schmelzprozessen verwendet.
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